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Ruth
Goetz wurde am 5. November 1886 in Oberglogau/Schlesien (Polen) geboren.
Sie besucht zunächst das Oberlyzeum und legt ein Examen für
den höheren Schulunterricht ab. Nach ihrem Studium unternimmt
sie zahlreiche Auslandsreisen. 1911 ist sie für Gaumont tätig.
Ruth Goetz arbeitet als freie Journalistin für verschiedene Tageszeitungen,
sowie als Redakteurin für die Verlage Ullstein und Mosse.
1914 heiratet sie den Ingenieur Otto Bienhoff.(1)
Ab 1916 schreibt sie ihre ersten Drehbücher für deutsche
Stummfilme: Sie ist u.a Co-Autorin des Drehbuchs zu "Herrin
der Welt" (1919; Teil 1-8) und des Dreiteilers "Veritas
Vincit" (Joe May, 1919). Sie ist Verfasserin zahlreicher
Romane und Novellen. In den 20er Jahren ist sie Redakteurin für
den "Modenspiegel" in Berlin und auch in den 30er Jahren
schreibt sie über Modethemen. Für die Heiland-Expedition
nach Indien und China verfasst sie 1924 vier Manuskripte, dort sollten
vier 5-6 aktige Spielfilme gedreht werden.(2)
Mit
über 50 Drehbüchern und Manuskripten zählt Ruth Goetz
zu den wichtigsten Drehbuchautorinnen des deutschen Stummfilms. Ihr
bevorzugtes Genre waren große Spielfilme mit psychologischer
Grundlage.
Aus:
Hansch, Gabriele / Waz,
Gerlinde. Filmpionierinnen in Deutschland. Ein Beitrag zur Filmgeschichtsschreibung.
Berlin 1998. (unveröff.)
Fußnoten
(1) 1922 heiratet sie ein zweites Mal. Von 1925 bis
1928 ist sie unter dem Namen ihres zweiten Mannes als Ruth von Schüching
in "Kürschners Literaturkalender" zu finden; 1930 und
1932 ist sie wieder unter dem Namen Ruth Goetz eingetragen. 1932 erfolgte
kein Eintrag, erst 1934 taucht ihr Name wieder auf. (back)
(2) Film-Kurier vom 18.2.1924 (back)
Literatur
und andere Quellen:
- Ruth
Goetz
- Das ewige Fräulein (1909)
- Der Meister (1911)
- Das erste Ehejahr (1913) Roman
- Die verleugneten Jahre (1920) Roman
- Ihr letztes Abenteuer (1920) Roman
- Der Verrat (1921) Roman
- Kochbuch für Alle (1930)
- Durch gute Lebensart zum Erfolg (1932)
- Lehrbuch der Schönheit. Das Buch der neuzeitlichen Gesundheits-
und Schönheitspflege. Berlin: Peter J. Oestergaard Verlag,
1932. (verfaßt mit Egon Strassburger)
Sekundärliteratur
-
Hanisch,
Michael. Auf den Spuren der Filmgeschichte. Berliner Schauplätze
Berlin, Henschel, 1991, S. 360
-
Mühsam,
Kurt / Jacobsohn, Egon. Lexikon des Films (1. Aufl.), Berlin:
Lichtbildbühne, 1926
-
Hegewald-Post
1926, Nr. 1 (Bundesarchiv-Filmarchiv Berlin)
-
Richter,
Hans (Hrsg.) Filmstern 1922. Richters Handbuch der Schauspieler,
Regisseure
und Schriftsteller des Films. Berlin: Richter (= Kinojahrbuch,
4. Jg.), 1921/22, S. 32-33.
-
Film-Kurier vom 18.02.1924
-
Kürschners
Deutscher Literaturkalender (hrsgg. v. Dr. Gerhard Lüdtke).
Kürschners Nekrolog 1901-1935 und 1936-1970. Berlin, Leipzig:
Gruyter & Co., 1900-1988
-
Rheinische
Filmkunst-Bühne, Jg.?, Nr. 1, S. 5 (Foto)
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