Barbara Albert
Barbara Albert wurde 1970 in Wien geboren. Sie studierte Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaften, bevor sie 1990 ein Regie- und Drehbuchstudium an der Wiener Filmakademie begann. Während ihres Studiums arbeitete sie als Regieassistentin, Script Supervisorin und Schauspielerin.
Ihr Kurzfilm „Die Frucht deines Leibes“ wurde 1996 in Venedig im offiziellen Programm „Finestra sulle Immagini“ uraufgeführt und gewann anschließend zahlreiche Preise. Ihre folgenden Kurzfilme „Somewhere Else“ und „Sonnenflecken“ waren ebenfalls im Programm mehrerer europäischer Filmfestivals.
1999 realisierte sie ihren ersten langen Spielfilm „Nordrand“. Das Drama um die Freundschaft zwischen einer Österreicherin und einer serbischen Immigrantin in Wien wurde unter anderem mit dem Wiener Filmpreis sowie dem FIPRESCI-Preis auf der Viennale 1999 ausgezeichnet, lief in den Wettbewerben der Filmfestspiele von Venedig und Locarno und wurde von der internationalen Kritik hoch gelobt.
Ebenfalls im Jahr 1999 gründete Albert gemeinsam mit ihren Kollegen/innen Jessica Hausner, Antonin Svoboda und Martin Gschlacht die unabhängige Filmproduktionsgesellschaft „coop99“. Seither ist Albert als Drehbuchautorin und/oder Produzentin an einigen der interessantesten Filme des österreichischen bzw. europäischen Kinos beteiligt gewesen, darunter Jessica Hausners preisgekröntes Drama „Lovely Rita“, der viel diskutierte Dokumentarfilm „Darwin’s Nightmare“, das eindringliche Drama „Slumming“ mit August Diehl sowie der gefeierte Berlinale-Gewinner „Grbavica“.
Mit „Böse Zellen“ (2003), ihrem zweiten Spielfilm in Eigenregie, wird Albert erneut in den Wettbewerb von Locarno eingeladen. Ihr dritter Spielfilm, die Frauenfreundschafts-Geschichte „Fallen“, feiert beim Venedig Filmfestival 2006 Weltpremiere.
In den Jahren danach betätigte Albert sich als Produzentin so unterschiedlicher Filme wie der Tragikomödie „Immer nie am Meer“ (2007), der Mediensatire „Free Rainer – Dein Fernseher lügt“ und dem Sozialdrama „Zwischen uns das Paradies“ (2010).
Erst 2012 legte sie eine weitere Regiearbeit vor: „Die Lebenden“ erzählt von einer Studentin, die der Nazi-Vergangenheit ihres Großvaters auf die Spur kommt.