Jessica Hausner
Jessica Hausner, geboren am 06. Oktober 1972 in Wien, studiert Regie an der Filmakademie Wien, wo sie 1996 den Kurzfilm „Flora“ realisiert, der auf mehreren internationalen Festivals läuft und unter anderem mit dem Preis „Leoparden von Morgen“ des Locarno Filmfestivals ausgezeichnet wird. Ihr 50-minütiger Abschlussfilm „Inter-View“ (1999), das semidokumentarische Porträt eines jungen Mannes, der durch Interviews über den Sinn des Lebens Kontakt zu seinen Gesprächspartnern sucht, wird auf der Cinéfondation in Cannes ausgezeichnet.
Im gleichen Jahr gründet Hausner gemeinsam mit den Filmemachern Antonin Svoboda und Barbara Albert und dem Kameramann Martin Gschlacht die Produktionsfirma coop99, unter deren Label nicht nur die Filme des Gründungs-Quartetts entstehen, sondern im Lauf der Jahre auch Arbeiten anderer, namhafter Regisseure wie Michael Glawogger und Hans Weingartner.
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2001 legt Jessica Hausner mit „Lovely Rita“ ihr viel beachtetes Langfilmdebüt vor: das psychologische Drama über eine Teenagerin, deren Verlassenheitsgefühl sich in einer scheinbar sinnlosen Gewalttat entlädt, wird in der Sektion „Un Certain Regard“ des Cannes Filmfestivals uraufgeführt; bei der Viennale 2001 erhält der Film den Wiener Filmpreis. Auch Hausners zweiter Langfilm „Hotel“ (2004) feiert in Cannes in der Sektion „Un Certain Regard“ Premiere. Von der Kritik hoch gelobt, erhält die meditative Horrorfilmstudie den „Großen Preis“ beim Grazer Filmfestival Diagonale sowie den „Grand Prize of European Fantasy Film in Silver“ des Leeds International Film Festival.
Mit ihrem poetischen Drama „Lourdes“ wird Hausner 2009 in den Wettbewerb des Venedig Filmfestivals eingeladen – und erhält gleich vier Preise: den FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritik, den Signis-Preis der ökumenischen Jury sowie den La Navicella- und den Brian-Preis. Wenig später folgen der Wiener Filmpreis bei der Viennale 2009 sowie der Warsaw Grand Prix beim Warschau Filmfestival 2009.