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Helene
Morawsky (geb. Schwerdtfeger ?) wurde am 2. Februar 1890 in Ciemin-Zab.,
in Russland geboren. (1)
Diese Angaben sind allerdings nicht gesichert, die Quellen weisen
unterschiedliche Geburtsorte und Geburtsdaten auf.(2)
Auch der Name Hella Moja ist nur eines der Pseudonyme, unter denen
Helene Morawsky als Darstellerin, Drehbuchautorin und Produzentin
tätig ist.(3)
Sie verlor ihr Eltern sehr früh, über ihre schulische Ausbildung
ist nichts bekannt.
Hella Moja arbeitet zunächst als Übersetzerin (Polnisch
und Russisch) und ist schriftstellerisch für die Deutsche Presse-Korrespondenz
in Hannover, den Ullstein- und den Scherl-Verlag tätig.
Hella Moja nimmt Schauspielunterricht bei Emmanuel Reicher (Reichersche
Schule) und Frieda Richard und beginnt ihre schauspielerische Laufbahn
zunächst als Statistin im Lessing Theater. Sie tritt in verschiedenen
Berliner Theatern, u.a. dem "Folies Caprice" auf. In dem
Stück "Seine einzige Frau" im Lessing Theater spielt
sie abwechselnd mit Käthe Haack die Hauptrolle.
Entdeckt für den Film wird Hella Moja von Alwin Neuß, der
zu dieser Zeit als Regisseur für die Decla-Film tätig ist.
Hella Moja wird ebenfalls von der Decla engagiert und bekommt ihre
erste Rolle 1914 in dem Film "Der Weg der Tränen" (R:
Alwin Neuss; B: Ruth Goetz). Sie arbeitet außerdem für
Terra-Film. 1918 gründet sie die "Hella Moja Filmgesellschaft";
"Die Augen von Jade"
(1919, R + B: Iwa Raffay)
ist der erste Film, den sie produziert . In Max Macks "Figaros
Hochzeit" (1920, R: Urban Gad) ist Hella Moja in der Rolle
des Cherubins zu sehen.
Die schauspielerische Leistung von Hella Moja wurde besonders in "Wundersam
ist das Märchen der Liebe" (Iwa Raffay, 1918) von der
Presse gelobt. Von 1926 bis1930 schreibt sie weitere fünf Drehbücher.
Bei der Machtübernahme der Nazis 1938 bekommt Hella Moja Probleme,
ihre "arische" Abstammung nachzuweisen, da sie angibt, in
Rußland geboren zu sein. Im Dezember 1938 wird sie aus der Reichsschrifttumskammer
(RSK) ausgeschlossen, mit der Begründung, sie sei lediglich nebenberuflich
schriftstellerisch tätig. 1937 stellt Hella Moja alias Helka
Moroff einen Antrag auf Pseudonymänderung.(4)
Bis 1942 gibt es keine Hinweise auf weitere Beschäftigung. Von
1942 bis 1951 ist Hella Moja unter dem Namen Hella Sewa als Souffleuse
im Kieler Stadttheater tätig. Im Dezember 1951 nimmt sie sich
das Leben.
Aus:
Hansch, Gabriele / Waz,
Gerlinde. Filmpionierinnen in Deutschland. Ein Beitrag zur Filmgeschichtsschreibung.
Berlin 1998. (unveröff.)
Fußnoten
(1) Andere Schreibweisen ihres Namens sind Helene
Morawski oder Helene Gertrud Moyzysczyck. (back)
(2) 18. Januar 1896 in Königsberg; 30. März
1899 in Berlin (back)
(3) weitere Pseudonyme ab 1934 sind Helka Moroff und
Hella Sewa. Laut Personalakte im Bundesarchiv Berlin: Schriftwechsel
mit RSK, Antrag auf Pseudonymänderung von Helka Moroff in Elka
Moroff (1937) (back)
(4) Laut Personalakte im Bundesarchiv: Schriftwechsel
mit RSK, Antrag auf Pseudonymänderung von Helka Moroff in Elka
Moroff (1937) (back)
Literatur
und andere Quellen:
- Bühne
u. Film Nr. 8, 1919, S.11-12. (Mit einem Lob für die gelungene
Darstellung "fremdländischen Lebens")
- "Eine
Jagd nach Reitern, Pferden und Hunden". In: Mein Film Nr. 5,
1926, S. 3
- Film-Hölle:
unabhängige Blätter für und gegen den Film, Nr. 6,
1921
- Glenzdorfs
Internationales Film-Lexikon. Bad Münder: Prominent-Filmverlag,
1960-1961
- Hella
Moja. Nie wieder in meinem Leben! Kino-Album, o.J. 5. Heft. K. Schenker
- Mühsam,
Kurt / Jacobsohn, Egon. Lexikon des Films (1. Aufl.). Berlin: Lichtbildbühne,
1926
- Richter,
Hans (Hrsg.) Filmstern 1922. Richters Handbuch der Schauspieler,
Regisseure
und Schriftsteller des Films. Berlin: Richter, 1921/22 (= Kinojahrbuch,
4. Jg.).
- Treuner,
Hermann (Hrsg.) Filmkünstler. Wir über uns selbst. Berlin:
Sibyllen, 1928.
- Ulrich,
Paul S. Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik.
Berlin-Verlag (= CD-Rom), 1997
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